21.06.937

Erste urkundliche Erwähnung

Zu Urzeiten breitete sich ein großer See an der Stelle aus, an der man heute das Dorf Osterweddingen findet. Sinkstoffe füllten nach und nach den Seegrund auf, er wurde immer kleiner und das Ufer zu fruchtbarem Land. Der Dorfteich mit seinem Abfluss zur Sülze stellt das Restgewässer dieses einstigen Sees dar. Die Anfänge der Besiedlung lassen sich nicht genau datieren, aber Reste einer Pfahlsiedlung, die man im „Ruscheschen Park“ fand, beweisen, dass sie sehr früh begonnen haben müssen. Das Leben der Menschen dort war sicher genauso mühsam wie überall. Es gab gute Jahre und Zeiten der Not, Vertreibungen und Neuansiedlungen. Dokumentationen existieren erst seit der Regierungszeit Otto I. Sein Prinzip war es, sich der immer mächtiger und aufmüpfiger werdenden Adligen zu erwehren, indem er sich die Ergebenheit und Treue der Kirche sicherte, besser gesagt: mit Geschenken erkaufte. So schrieb er am 21. September 937 einen Brief, in welchem er dem Magdeburger Moritzkloster (heute der Dom) ausgedehnte Ländereien nebst Dörfern und Volk zum Geschenk machte. Darunter auch „Osteruuattinga“. Bald darauf wurde das Moritzkloster aufgelöst. Der gesamte Besitz, auch Osterweddingen, ging an das Kloster Berge vor den Toren Magdeburgs. Das Kloster gibt es schon lange nicht mehr, aber der „Klosterbergegarten“ mit den Grusonschen Gewächshäusern unweit des Buckauer Bahnhofs erinnert an seinen Standort. Osterweddingen wurde der wichtigste Besitz des Klosters. Es bewirtschaftete sogar einen eigenen Klosterhof in der heutigen Kirchstraße und auf dem „Klosterstieg“, heute die lange Gasse, herrschte reger Verkehr. Zudem war das Kloster Berge für Osterweddingen und allen anderen Orte der Gegend die Obrigkeit. Es setzte Richter und Schöffen ein, belehnte Leute mit Land und Mühlen, beurkundete Verkäufe und hielt Gerichtstage ab. Das blieb so, bis der 30-jährige Krieg auch über Magdeburg hereinbrach. 1630 wurde das Kloster verwüstet, ein Jahr später vollendeten Tillys Truppen die Zerstörung. Vom Kloster Berge blieben nur noch Mauerreste, es wurde nie wieder aufgebaut.